Majtie Kolberg war mit einer bisherigen Hallenbestzeit von 2:03,56 min (2022) zusammen mit ihrem Heimtrainer Leo Monz-Dietz (Dorsten) ins Badische angereist. In einem zweiwöchtigen Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) hatte sie zu Jahresbeginn bereits viele gute Trainingsergebnisse erzielt, so daß zumindest die Erfüllung der B-Norm für die Teilnahme an den Halleneuropameisterschaften in Instanbul (Türkei, 2. - 6. März), die bei 2:03,50 min liegt, ein Ziel für ihrem ersten Hallenwettkampf darstellte.
Die äthiopische Athletin Freweyni Hailu, die 2022 Vizeweltmeisterin über 800 m in der Halle in Belgrad werden konnte, hatte von der Polin Aneta Lemiesz, eine der weltbesten "Pacamakerinnen", eine Anfangszeit für die ersten 400 m von 56,5 Sekunden gefordert - "weltrekordverdächtig"! Im Vorfeld war aber klar, dass keine der anderen Mitfavoritinnen so schnell die ersten beiden Runden laufen wollte. So zeigte die Uhr nach 400 m für die "Pacerin" immer noch sehr zügige 57,70 Sekunden. Das Feld folgte dich auf.
Am Ende setzte sich etwas überraschend die WM-Siebte von Eugene, Anita Horvat (Slowenien), in 2:00,44 min hauchdünn vor Hailu (2:00,46 min) durch. Dritte wurde Lore Hoffmann (Schweiz, 2:01,40 min), die in München bei den Europameisterschaften nur um 5/100 Sekunden "Bronze" verpasst hatte.
Auf der Zielgeraden konnte Majtie Kolberg noch Jemma Reekie (2:02,10 min) knapp abfangen. Mit Jemma schlug die 23jährige Studentin Kolberg auch erstmalig eine absolute Weltklasse-Athletin. Die Britin war immerhin Vierte bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokyo. Als kleine Zugabe stellte sich dann bei Bekanntgabe der genauen Zeiten heraus, dass Majtie Kolberg mit 2:02,09 min auch die A-Norm für die Teilnahme an den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul, die bei 2:02,20 min liegt, erfüllt hat.
Als nächste Wettkämpfe stehen jetzt für Kolberg ein Hallen-Meeting in Erfurt am 3. Februar (800 m), das Indoor-Meeting in Dortmund, wo sie die Unterdistanz von 400 m bestreiten wird, und die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund (18./19.02.) auf dem Trainings- und Wettkampfplan.