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SV Schermbeck e.V. 1912(Fußball)

SVS tanzt mit sechs Treffern in den Mai

Deutlicher hätte die Antwort auf die kritischen Stimmen der letzten Wochen nicht ausfallen können. Innerhalb von exakt 78 Stunden erzielte der Verbandsliga-Spitzenreiter SV Schermbeck elf Tore. Sechs allein am gestrigen Abend gegen eine völlig überforderte Elf der SpVgg. Marl.
Spannung lag in der Luft - die Angst der Schermbecker vor einer Niederlage, die Hoffnung der Marler, einen Überraschungssieg landen zu können. Doch die Stimmung wich schnell Schermbecker Jubelchören und Marler Heularien...

37 Minuten lang spielte eine Marler Rumpfmannschaft ordentlich mit, brachte den SVS sogar in Verlegenheit, als der Dorstener Jeffrey Tauhey mit einem Heber nur knapp über das Schermbecker Tor zielte. Schermbeck spielte wahrlich nicht in der Manier eines Spitzenreiters. Zuviel Stückwerk, zuwenig Zielstrebigkeit. Die Initialzündung ging einmal mehr von Spielertrainer Martin Stroetzel aus, der in der 18. Minute nur knapp an Keeper Marcel Czok scheiterte. Die verbalen Auseinandersetzungen mit Marls Trainer Holger Floßbach hatten Wirkung hinterlassen. Stroetzel war nicht nur in der ersten Hälfte der aktivste und vielleicht sogar der effektivste Spieler auf dem Feld.
Er war es auch, der die Marler Abwehr in der 37. Minute wie Schuljungen aussehen ließ. Alle erwarteten einen gefühlvollen Freistoß von Florian Dondorf. Stroetzel jedoch drosch den Ball aus 18 Metern durch die geschlossene Mauer zum 1:0 in die Maschen. Der Groschen war damit gefallen, denn die Gegenwehr der Marler ließ nun mehr und mehr nach. Schon direkt nach dem Seitenwechsel sorgte ein weiterer Stroetzel-Freistoß für Gefahr. Den Aufsetzer aus 30 Metern konnte Torhüter Czok gerade noch zur Ecke klären. Eine Minute später war es dann passiert. Nach einem herrlichen Doppelpass mit Richard Baron traf Levent Sakar zum 2:0. Rund 200 Schermbecker Fans skandierten: „Ihr könnt nach Gahlen fahrn\'”. Weiter ging\'s im Text: Florian Dondorf trifft zum 3:0. Bei der SpVgg. Marl macht sich Frust breit und die Bandagen, mit denen der Gastgeber kämpft, werden härter. In der 63. Minute spielt der Gelb-vorbelastete Sascha Schlusemann Hand im Strafraum. Der gut leitende Schiedsrichter Nico Sänger aus Dortmund berät sich mit seinem Linienrichter und zeigt dann auf den Elfmeterpunkt. Ein Fall für Martin Stroetzel, der keine Nerven zeigt und seinen zweiten Treffer bejubeln darf. Die Ampelkarte für Schlusemann blieb aus. Eine weise Entscheidung des Schiedsrichters, wie sich noch herausstellen sollte. Auch Ole Mika konnte nach einem Spaziergang durch den Marler Straraum in der 67. Minute ein Tor feiern - 5:0. Wenig später sah Marls Marco Müller wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte. Dieser Aktion folgte das 6:0 durch Florian Dondorf und eine Rote Karte für Marls Mike Pfennig. Pfennig war erst drei Minuten zuvor eingewechselt worden. Natürlich konnte Trainer Martin Stroetzel nach dem Spiel zufrieden sein, auch wenn die erste Hälfte nicht ganz nach seinem Geschmack lief. Auf der anderen Seite dagegen Untergangsstimmung. „Der Mai wird für uns kein Wonnemonat”, meinte Holger Floßbach. Auf die Frage, ob er daran glaube, auch in der nächsten Woche noch Trainer am Volkspark zu sein, antwortete Floßbach: „Da hab\' ich keine Ahnung, ich rede schon lange nicht mehr mit denen.” Mit „denen” meinte er seinen Vorstand!

02.05.2003

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