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Luftsportverein Dorsten

Himmel voller Highlights

Wie ein Gewittergrollen klingt es in den Morgendunst. Es ist aber kein Gewitter, das da donnert, sondern die gelbe T6 Texan von Jürgen Salamon, Vereinspräsident der Dorstener Segelflieger. Salamon hat sich mit seinem Oldtimer zum Flugplatz am Dorstener Kanal aufgemacht, um seinen Flieger dort zum Programmpunkt zu machen. Tausende sind gekommen, um die Flugmaschinen aus mehr als sieben Jahrzehnten auf sich wirken zu lassen...

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"Dorsten ist so ein toller Flugtag. Da kann man praktisch jede Schraube an einem Oldtimer fotografieren", schwärmt Moritz Brilo. Der Berufsfotograf hat sein riesiges Teleobjektiv in Stellung gebracht, als die 450 PS der Boeing PT 17 die Reiher aus dem nahe gelegenen Wald scheucht: Der blaue Doppeldecker mit den gelben Flügeln sieht aus wie aus dem Laden und Jürgen Kraus, eigentlich Kaufmann von Beruf, hat dieses Flugzeug bis in die letzte Baugruppe zerlegt und neu aufgebaut. Alle zwei Jahre geht Dorsten an zwei Tagen in die Luft. Bei den Flugtagen des Luftsportvereins treffen Hubschrauberpiloten auf Segelflieger, machen sich Fallschirmspringer zu Tandemsprüngen auf. Doppeldecker stehen neben ehemaligen Luftwaffen-Maschinen. Sie alle fliegen aus Leidenschaft. "Ganz oder gar nicht. Ich bin Purist und ich fliege mit der Maschine so oft, wie es eben geht. Da muss alles in Ordnung sein", verrät Kraus, der in seinem Fliegeroverall ein wenig ausschaut, als wäre er selbst auch einer anderen Epoche entsprungen.
Er ist eines von diesen Windgesichtern, von diesen Typen, die diesen Maschinen das Leben einhauchen und die den Besuchern den Weg aus dem Alltag in eine faszinierende Welt eines Hobbys weisen, das sicher zu den anspruchsvolleren gehört.Besucher aus ganz EuropaEs ist erstaunlich, mit welchem detektivischem Gespür die Dorstener Flieger diese Menschen aus ganz Europa zu diesem kleinen Platz am Kanal locken. Da sind die beiden Pitts-Doppeldecker, die wie dressierte Delfine im Duett am Himmel einen Walzer tanzen, der den rund 5000 Zuschauern mal Rufe des Entzückens entlockt und dann den Atem stocken lässt: Das ist nicht alltäglich, dass ist kein Computerspiel, sondern das Ergebnis einer Passion, die bei der Mehrzahl der Flieger mit 14 Jahren bereits im Segelflugzeug begann.
Ein weiteres Merkmal: Die meisten Piloten waren noch nicht geboren, als ihre Maschinen die Werkhallen in Dessau, Seattle oder Cleveland/Ohio verließen, um mal kriegerisch, mal zivil die Elemente zu zähmen. Dafür müssen sie allerdings von ihren Piloten gezähmt werden. Dass dies nicht immer leicht ist, musste ein Pilot einer ehemals sowjetischen Jak 3 erfahren: Er rollte nach gelungener Landung mit seinem liebevoll renoviertem Oldtimer zu flott rechts ab und schon war ein Fahrwerksbein abgebrochen. Künstlerpech im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings kein Grund, um nicht weiter die Fallschirmspringer, Doppeldecker und Sternmotore zu genießen.Verpflichtung für 2011 "Was dieser Verein auf die Beine stellt ist schon eindrucksvoll. Ich bin seit 20 Jahren immer wieder hier und immer wieder platt", schwärmte der Dorstener Andreas Hildebrand. Mit ihm taten das tausende Enthusiasten aus der ganzen Region. Ansporn und Verpflichtung für die Dorstener Flieger, auch 2011 die Himmelsfestspiele am Kanal zu inszenieren.
14.09.2009

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