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SV Schermbeck e.V. 1912(Fußball)

Ersatzgeschwächte Schermbecker schlagen Herne

Was für ein Paukenschlag des SV Schermbeck. Erneut zeigte die Mannschaft des SVS seine 2 Gesichter und das überraschenderweise mit einer sogenannten Rumpfelf, denn mit den gesperrten Sven-Ole Lemke und Christof Konowski, sowie den verletzten Mike Holtheuer, Oliver Dirr und Rainer Hackenfort gab keiner der ca. 1000 Fans einen Pfifferling auf die Schermbecker, die zudem ihre letzten 4 Partien allesamt verloren.
Das waren wahrlich keine guten Voraussetzungen für das Team von Trainer Martin Stroetzel, der seine Elf auch dementsprechend einstellte. Mit den Routiniers Marc Greine, Christian Röder und Dirk Cholewinski wurde auf Erfahrung und Defensive gesetzt. Bright Ojigwe kam im Sturm zu seinem ersten Einsatz. Unterstützung erhielt er lediglich von den nachrückenden Alexander Kaul oder Florian Dondorf. Ansonsten hieß es beim SVS: Kämpfen, zurückziehen, Abwehrriegel aufbauen und auf Konter hoffen. Die Herner, die den SVS auf ihrer Internetseite als Bauernverein titulierten hatten erst ein Heimspiel verloren und holten aus den letzten 5 Begegnungen immerhin 13 Punkte und gelten als ungemein heimstark. So begannen die Gastgeber auch optisch überlegen und bereits nach 5 Minuten hatte Torhüter Stefan Schröder Glück, das ein Kopfball nur an die Latte des Schermbecker Tores gesetzt wurde. Das wäre natürlich ein denkbar schlechter Auftakt gewesen. Der SVS kam nun gelegentlich besser ins Spiel und die Mannschaft kämpfte bemerkenswert, lieferte ein enormes Laufpensum ab und man merkte sie wollte dieses Spiel nicht verlieren. Und dann ging der SVS in der 16 Minute sogar in Führung. Einen langen Flugball leitete Bright Ojigwe per Kopf weiter auf den startenden Alexander Kaul und der überlief die zu weit aufgerückte Abwehr und konnte trotz der katastrophalen Platzbedingungen im Strafraum der Gastgeber an Torhüter Bautz vorbei zur überraschenden Führung einschieben. Die Schermbecker freuten sich diebisch und legten nach. 8 Minuten später konterte der SVS erneut und Kapitän Florian Dondorf spielte den spurtenden Marc Greine frei, der scheiterte jedoch mit seinem Flachschuss am Herner Torhüter, doch den Abpraller konnte Bright Ojigwe im zweiten Nachsetzen zum 2:0 einschieben. Die Schermbecker Fans jubelten, die Herner Fans waren außer sich und forderten mehr Biss von ihrer Elf. Hernes Trainer reagierte und brachte mit Erzen einen 3 Stürmer. Doch zunächst hatten die Schermbecker Gefallen an ihrem gepflegten Konterspiel. In der 26 Minute starteten sie erneut einen Angriff. Markus Seyer marschierte durchs Herner Mittelfeld, fand keine Anspielstation, wurde nicht angegriffen und wenn man nicht weiß, wohin mit dem Ball, dann zieht man einfach ab. Und da der SVS auch manchmal Glück hat, wurde sein Schuss abgefälscht und senkte sich über Torhüter Bautz zum 3:0 in die Maschen. Das gibts doch gar nicht. Viele Schermbecker und auch die Spieler selbst trauten ihren Augen nicht. Nach 30 Minuten führte man 3:0 in Herne. Und der Schock für die Gastgeber saß tief. Und es hätte noch besser kommen können, doch Alexander Kaul, Florian Dondorf und Marc Greine scheiterten noch mehrfach in aussichtsreicher Position. Ein 4 oder 5:0 wäre möglich gewesen. Mit viel Applaus wurden die Schermbecker in die Kabinen geschickt, die Herner Fans dagegen pfiffen sich die Seele aus dem Leib. In der Halbzeitpause schwor Trainer Martin Stroetzel seine Elf ein, nun die nächsten Minuten schadlos zu überstehen und weiterhin konzentriert zu Werke zu gehen. Denn je länger die Gastgeber keinen Anschlusstreffer erzielen würden, desto grösser die Chance für den SVS weitere Konter zu setzen. Doch es kam ganz bitter für den SVS. In der 53 Minute war der SVS mehrfach in Ballbesitz, doch Marc Greine wollte auf Torhüter Stefan Schröder zurückspielen. Leider zu kurz. Hernes Michael Erzen roch den Braten und lief in Schermbecks Verteidiger Rainer Nawatzki. Stefan Schröder konnte den Ball klären und das Spiel lief weiter. Doch der Linienrichter winkte mit der Fahne und nach Beratung mit dem Schiedsrichter entschied dieser dann auf Elfmeter für Herne und ganz bitter auch noch auf Rote Karte gegen Schermbecks Rainer Nawatzki wegen Haltens. Nun war es um den SVS geschehen. 3 Defensivspieler rotgesperrt. Das ist mehr als bitter. Den Elfmeter verwandelten die Gastgeber sicher zum 1:3. Nun wachte auch das fantastische Herner Publikum auf und trieb ihre Mannschaft an. Der SVS war völlig von der Rolle und nur 5 Minuten später nutzte erneut El Nounou einen Querpass und es stand 2:3. Die Schermbecker waren konsterniert, doch angefeuert von den Routiniers Christian Röder und Dirk Cholewinski wuchsen die Schermbecker über sich hinaus. In jeden Ball wurde sich geworfen, die Bälle zwar teilweise planlos aus der Schermbecker Hälfte gedroschen. Turm in der Schlacht wurde Stefan Zepanski, der sich verbissene Duelle mit Hernes El Nounou lieferte und der fast jeden hohen Ball aus der Gefahrenzone beförderte. Doch auch Torhüter Stefan Schröder wuchs über sich hinaus. Eine ganz starke Vorstellung des Schermbecker Torhüters. Trainer Martin Stroetzel brachte mit Björn Barke für den völlig ausgepumpten Bright Ojigwe mögliche Entlastung. Doch der SVS konnte kaum mehr nennenswerte Angriffe starten. Im Gegenteil, die Herner berannten pausenlos das Schermbecker Tor. Und den Hernern lief die Zeit davon. Am Ende standen 5 Herner Stürmer auf dem Platz, doch mit viel Glück, Geschick und viel Kampf rettete der SVS diesen Sieg über die Zeit. Nach dem Schlusspfiff jubelten die Schermbecker Spieler als hätten sie die Meisterschaft errungen. Und die anderen Mitkonkurrenten spielten sogar für den SVS, der dennoch vor schweren Wochen steht, denn nun stehen 6 Stammspieler auf der Ausfallliste und der SVS muss die nächsten 2 - 3 Partien sicherlich erneut an seine Grenzen, wie in Herne gehen.
06.04.2006

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