Der Mangel an Testfahrten und wechselhaftes Wetter im Freien Training ließen Kati im Qualifying über den 21. Startplatz nicht hinaus kommen. 'Im Qualifikationstraining bin ich zum ersten Mal überhaupt neue Reifen gefahren. Das war wirklich nicht leicht.' Doch schon im ersten Rennen am Samstag drehte die Blondine richtig auf, drehte die sechstschnellste Rennrunde im Feld und fühlte sich im 300 PS starken Leon, der ihr bislang nur von Renntaxifahrten bekannt gewesen war, bald wieder zuhause. 'Der zweite Sektor inklusive des Schöller-S ist mein Schwachpunkt, weil mir noch das volle Vertrauen ins Auto fehlt', bekannte die Dorstenerin. 'Aber die zweitbeste Zeit im ersten Streckenabschnitt und die fünftbeste im dritten Sektor zeigen, dass noch einiges in mir und dem Wagen steckt.'
Von daher war sie über den 16. Schlussrang im wegen eines schweren Unfalls hinter dem Safety Car abgebrochenen Rennen gar nicht so unglücklich: 'Morgen ist auch noch ein Tag. Wenn ich das heute Gelernte umsetze, geht’s bestimmt noch weiter nach vorne. Vorläufig ist am wichtigsten, dass mein verunglückter Fahrerkollege Philipp Leisen sich möglichst bald und vollständig erholt. So einen Unfall steckt man auch als Unbeteiligter nicht so leicht weg.'
Doch ihr Elan wurde im zweiten Lauf, der direkt im Anschluss an das DTM-Rennen auf dem Programm stand, leider früh gestoppt. Nach einer Kollision mit ihrer Kontrahentin Sabrina Hungerbühler war schon in der sechsten Runde Feierabend. 'Sie denkt, es war meine Schuld, ich denke, es war ihre Schuld – einigen wir uns auf Rennunfall', konstatierte Kati trocken.
Neben dem Comeback im SEAT Leon Supercopa gibt es von der jungen Rennfahrerin weitere erfreuliche Neuigkeiten. In der Woche vor Norisring hat Kati ihre Ausbildung zur Fitness-Kauffrau mit Erfolg abgeschlossen und wird auch weiterhin für ihren Partner INJOY tätig sein. 'Die Vereinbarung ist ideal', sagt sie. 'Ich darf 20 Stunden in der Woche für meinen Sponsor arbeiten, was mir genügend Zeit lässt, um mich auf meine Rennen
vorzubereiten und mich nicht zuletzt selber körperlich fit zu halten.'
Diese Zeit wird Kati Droste auch brauchen. Die viel versprechende Vorstellung am Norisring bewog LogiPlus-Teamchef Thilo Matheis, ihr ein Cockpit für die restliche Saison 2007 anzubieten. 'Da musste ich nicht lange überlegen', freut sich die Dorstenerin. 'Das Team arbeitet hochprofessionell, ich habe mich vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt.'
Weiter geht es damit am 14./15. Juli im italienischen Mugello rund 30 Kilometer nördlich der Toskana-Metropole Florenz.