Am nächsten Donnerstag wäre die erste Wertungsprüfung für die jungen Ponyreiter bis 16 Jahre aus ganz Europa.
Um 21.30Uhr klingelte das Telefon bei Familie Zell in Schermbeck-Damm. "Keine gute Nachricht!". Auf der A 43 in Höhe von Dülmen passierte das Unglaubliche. Eine Pflegerin meldete aus dem Transporter: "Ein Schimmel blutet am Bein!". Der Transporter wurde gestoppt und der Tierarzt entdeckte eine tiefe Wunde an Wombels hinterem linkem Sprunggelenk. Die Transportgamaschen waren blutüberströmt. Offensichtlich hatte sich Wombel die Gamaschen an der Transportertür gelöst und sich eine tiefe Fleischverletzung zugezogen.
Die Diagnose der anschließenden Untersuchung in einer Dülmener Tierklinik: Tiefe Fleischwunde am Sprunggelenk. "Gott sei Dank kein Sehnenschaden oder keine Knochenabsplitterung" so Carolin Zell nach dem ersten Schock. "Wombel wird wieder starten können, aber mein Traum von der Euro ist geplatzt." Laut Aussage der Tierärzte bleibe aus der Verletzung kein dauerhafter Schaden.
Dabei hatte Bundestrainer Peter Teeuwen erst am Nachmittag die hervorragende Form von Wombel als sicheren Eurokandidaten eingeschätzt. Nach dem 4. Platz im Großen Preis der Bundesrepublik und dem zweiten Platz im Nationenpreis bei den Bodensee Classics in Aach vor zwei Wochen, waren die Weichen für die Euro optimal gestellt.
Auch das Abschlusstraining in Warendorf verlief nach Plan. Die 14-jährige Carolin hat sich mittlerweile wieder gefangen und schaut nach vorne. In den nächsten Wochen wird sie Wombel am Krankenbett besuchen und ihm viel Leckerli und Möhren bringen. Mit guter Pflege schaffen die beiden vielleicht die Teilnahme an der DM Mitte August. "Aber", so Carolin, "Hauptsache Wombel wird wieder richtig gesund!"